Geschrieben von Dirty-Harry am 29.05.2011 um 14:54:
Die letzte Reise
Die letzte Etappe des Seenotkreuzers John T. Essberger begann am 28.05.2011 kurz nach 14.00 Uhr. Entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten, hatte das Rettungsschiff hierbei kein Wasser unterm Rumpf - er stand fest verzurrt auf insgesamt 28 Achslinien aus dem Hause Scheuerle und wurde im Tandem-Einsatz von einer MAN und einer Titan der Spedition Kübler aus Schwäbisch Hall gezogen.
Nachdem der Kreuzer am 27.05.2011 den Naturhafen in Speyer auf einem Ponton der holländischen Firma van der Wees erreicht hatte und noch am gleichen Tag hydraulisch angehoben und auf der Plattformkombination abgesetzt wurde, begann der Roll off kurz nach 11.00 Uhr am Samstagmorgen.
Im Zeitlupentempo bewegte sich der Transport an die durch das Niedrigwasser verhälnismässig hoch liegenden Rampe. Ständiges Trimmen des Pontons und hydraulisches Ausgleichen in Längs- und Querrichtung des Anhängers, trieb so manchem Schaulustigen die eine oder andere Schweißperle auf die Stirn.
Nochmals fast eine Stunde dauerte das Vor- und Zurücksetzten des Anhängers ohne Einsatz einer Zugmaschine, bis er für die Abfahrt in Position stand. Der auf der Kombination liegende Power-Booster sorgte hierbei für den nötigen Vortrieb.
In ganz gemütlichem Fußgängertempo und Begleitung vieler Schaulustigen erreichte der Seenotkreuzer gegen 17.00 Uhr seinen endgültigen Liegeplatz im Technik-Museum Speyer, was durch den Einsatz des echten Nebelhorns überaus lautstark und dem Beifall der anwesenden Besucher dokumentiert wurde.
