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Geschrieben von Micha_84 am 08.11.2020 um 11:20:
Restauration einer FAUN HZ 32.25/40
Es gibt Fahrzeuge, die sind einem seit Kindheit bekannt, man hat sie oft und regelmäßig gesehen, sie gehören oder gehörten zum Straßenbild. Andere Fahrzeuge bekommt man nur selten zu Gesicht, entweder weil es nur wenige davon gibt, oder weil sie spezielle Aufgaben- und Einsatzgebiete haben. Und wieder andere Fahrzeuge gibt es zwar, aber gesehen haben sie die wenigsten, man kennt sie hauptsächlich aus Abbildungen in Büchern oder im Auto-Quartett. Meist sind es Einzelstücke oder Prototypen. Der große Kaelble mit Metz Drehleiter für die Moskauer Feuerwehr ist so ein Fahrzeug, oder man denke an die Nutzfahrzeugprototypen aus der ehemaligen DDR.
Mich faszinieren seit einigen Jahren die schweren Haubenzugmaschinen von FAUN aus Lauf an der Pegnitz, besonders die "moderne" Form, wie sie ab 1974 bis zur Einstellung des LKW-Baus 1990 gefertigt wurden. Die langen GFK-Hauben fügen sich harmonisch an das Magirus-Hauber-Fahrerhaus, dessen Gestaltung selbt als außerorderntlich gelungen und zeitlos zu bewerten ist. Im Gegensatz zu den oben genannten Beispielen sind diese Fahrzeuge zwar tausendfach gefertigt worden, waren aber hauptsächlich für den Export bestimmt. Während der gesamten Bauzeit von 1974-1990 wurden ganze 2 Fahrzeuge in Westdeutschland verkauft und betrieben.
Es war daher mehr als unwahrscheinlich überhaupt mal in den Besitz meines Traumfahrzeugs zu kommen. Nun ja, unwahrscheinlich heißt nicht unmöglich... und deswegen kann ich jetzt hier dieses Thema starten...
Ich habe das Fahrzeug schon kurz im FAUN-Faden vorgestellt. Meine Bemühungen, das Fahrzeug optisch und technisch wieder herzurichten, möchte ich im Verlauf hier vorstellen.
Geschrieben von 361er unterflur am 08.11.2020 um 12:10:
Hallo Micha,
schön das du uns daran teilhaben lässt. Ich wünsche dir viel Glück bei der Restauration dieses seltenen LKW‘s.
Auf das du immer genügend Motivation hast diesesTraum zu verwirklichen.
Freu mich schon auf die Fortschritte.
Geschrieben von Leo 2 am 08.11.2020 um 15:59:
Ouu super! Mich interessieren diese Fahrzeuge auch und ich freue mich das er erhalten und von dir wieder aufgebaut wird. Ich freue mich auf viele Fotoes!
Geschrieben von Micha_84 am 08.11.2020 um 17:10:
Danke für Euer Interesse!
Zu Beginn stand erst mal eine Bestandsaufnahme. Das Fahrzeug stand 30 Jahre im Freien, war zum Zeitpunkt des Verkaufs noch in Russland zugelassen. D.h. fahrbereiter Zustand. Klang schon mal gut. Ich habe vom Verkäufer verschiedene Bilder bekommen, darauf wirkte das Fahrzeug erfreulich komplett. Von der Winde bis zu den ausziehbaren Leuchten an der Kabine war alles noch so dran, wie es in Lauf vor 31 Jahren angeschraubt wurde... mit der Zeit hatten sich an manchen Stellen nur diverse Farbschichten, an anderen Stellen Rostschichten dazugesellt.
Wer Band 1 und Band 5 des FAUN-Archivs von Ralf Koch besitzt, weiß, dass dieser Zustand nicht unbedingt erwartbar ist. An vielen Fahrzeugen wurde über die Jahre hinweg Einiges improvisiert... Nach genauer Durchsicht aller Abbildungen kann ich auch sagen, dass meine Maschine nicht im FAUN-Archiv abgebildet ist.
Das erste Bild zeigt das Fahrzeug vor dem Verladen. Die Luftfilterkamine mussten abmontiert werden, damit die zulässige Höhe beim Verladen auf dem Auflieger nicht überschritten wurde. Das Fahrzeug ist bis Oberkante Kabine 3,10 m hoch, mit Leuchten und Luftfilterkaminen ca. 3,50 m.
Die Ansaugkamine wurden für den Transport auf der Ladefläche verstaut. Leider hat das die eine Regenkappe schon nicht mehr überlebt. Sie war innen bereits sehr korrodiert. Das ist zwar jetzt nur ein im Vergleich kleines Teil, das ersetzt werden muss, allerdings ist die Kappe optisch sehr exponiert an der Kabine und ... sie wird nicht mehr hergestellt!
Dazu muss man wissen, dass MANN+Hummel diese Regenkappen in "Pilzform" in ganz unterschiedlichen Größen hergestellt hat. Vom kleinen Traktor über Bagger und Baumaschinen bis zu großen Notstromaggregaten, quasi überall wurden diese Hauben auf Trocken- bzw. Ölbadluftfiltern verbaut. Mittlerweile werden nur noch Versionen in Kunststoff angeboten. Leider weichen diese in der Form optisch sehr stark ab und sind daher keine Option. Es gibt zum Teil Nachfertigungen in der originalen Form, allerdings nicht in der von mir benötigten Größe. Auch der Magirus Baubulle, der ja auch optisch noch ein "entfernter Verwandter" ist, hat eine im Durchmesser kleinere Kappe auf den Ansaugrohren.
Nach intensiver Suche konnte ich jetzt 2 dieser Regenkappen gebraucht von Privat kaufen. Ich denke, bei vielen anderen Teilen wird es ähnlich laufen müssen.
Die verbliebene, zweite Kappe sieht auf den Bildern noch sehr gut aus, ist an einigen Stellen unter dem Lack allerdings auch schon komplett durchgerostet.
Geschrieben von Deutz Achim am 08.11.2020 um 18:25:
Hast Du nur die Zugmaschine gekauft, oder den ganzen Sattelzug?
So oder so ein super Projekt. Viel Erfolg!
Geschrieben von Micha_84 am 08.11.2020 um 19:05:
Hallo Achim,
ich habe nur die Zugmaschine gekauft. Der Goldhofer Auflieger (STVA 4-60/60) hat eine Tiefbett-Breite von 3 Metern. Aber nicht nur hat der Tieflader Überbreite, das gesamte Gespann hat in Deutschland auch Überlänge.
Die Überführung mit zwei separaten Transporten (Zugmaschine + Tieflader), dazu der Tieflader-Transport als Schwertransport mit Ausnahmegenehmigung über mehrere Länder, wäre weder finanziell, noch mit Hinblick auf eine Zulassung in Deutschland, noch mit Hinblick auf den erforderlichen Platzbedarf realistisch darstellbar gewesen.
1984 entstanden 2 Zugmaschinen - einmal mit und einmal ohne Allrad - die so wie mein Fahrzeug aufgebaut sind. Das Fahrzeug in 6x6 Konfiguration wurde auch für die Prospektabbildung benutzt.
Ich bin noch nicht ganz sicher, ob ich später auch mal eine Ballastpritsche ergänzen möchte.
Jetzt schon klar ist die Lackierung:
Rahmen und Anbauteile: RAL 3002
Haube, Kabine und Anbauteile: RAL 2011
Geschrieben von rainerausrhedeems am 08.11.2020 um 19:13:
Moin Michael
herzlichen Glückwunsch+viel Glück bei der Restauration,auf die ich jetzt schon neugierig bin,in der Hoffnung das es hier mit den Bildern weitergeht!
Gruß,Rainer
Geschrieben von Bagger-Tom am 08.11.2020 um 19:17:
Hallo Michael,
ich hab mir erlaubt dass Thema etwas umzubenennen, da kennt man sich gleich aus wenn man es sucht.
Größten Respekt an dich dass du dich an so ein Projekt wagst.
Es ist mal was komplett anderes als der 10. gleiche Kipper der Restauriert wird.
Freue mich wenn der FAUN mal fertig ist, da würde ich sehr gerne mal ein paar Fotos machen.
Geschrieben von Actros3257 am 08.11.2020 um 19:42:
Wow!!!
Das wird bestimmt hochinteressant.
Bitte, wenn die Zeit es zulässt, uns immer fleißig mit Bildern versorgen.
Geschrieben von Micha_84 am 08.11.2020 um 20:20:
Ich werde sehen, dass ich regelmäßig über den Fortgang berichten kann.
Einschränkend muss ich allerdings hinzufügen, dass die Zeit in der ich mich dem Fahrzeug widmen kann, deutlich begrenzt ist.
Dieses Projekt ist eher langfristig angelegt.
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