Geschrieben von ruptech am 05.10.2017 um 14:12:
Ich lese hier immer von "Neues Führerhaus", Faclift, usw. Und was ich noch lese: kein Hersteller bringt etwas "richtig Neues" auf den Markt.
Und da stimme ich voll dazu bei!
Das Konzept MAN 2020 (und auch alle anderen Hersteller) ist für mich komplett veraltert! Heute schon!
Warum?
Weil es lediglich geänderte Sklavenwerkzeuge von heute sind. Wenn ich mir ansehe, wer heute im Fernverkehr hier in der Gegend von Bayern und Österreich disponiert wird, braucht kein anderes "Gefängnis" - früher "Führerhaus" benannt.
Wo sind die Füherhäuser mit eingebautem WC, Dusche und Kochniesche - aller "american Truck"?
Wo wird der "Standard LKW" - vergleichbar mit dem "Standard Büro" verfolgt?
Wann beginnt man in Deutschland LKW-Konzepte zu entwickeln, die einen Komponententausch ermöglichen? Damit meine ich, aus einem E3 einen E6 machen zu können?
Meine Beobachtung der LKW-Entwicklung ist inzwischen deutlich über 50 Jahre.
Gatan hat sich folgendes:
* Der LKW wurde
** größer
** sauberer
** unübersichtlicher
** komfortabler
** in Details fehlerhafter (wie wackelnde Spiegel)
** der Marke egal, verbaut nahezu jeder Hersteller die gleichen Komponenten.
** marketinstrategisch zum "will-have-product" umfunktionert.
** in der Größenentwicklung - im Vergleich zum PKW - deutlich verkleinert.
* Der LKW-Fahrer wurde:
** billiger
** mit Papieren verurteilt
** in seiner Fahrzeit nach Vorschrift (nicht nach Verfassung von Körper und Energie) begrenzt.
** "Sonderwunsch": "Deutschsprachig"
* Der LKW hat immer noch:
** ein Lenkrad - obwohl Sondermaschinen schon via Joystic auf der Strasse fahren dürfen
** mind. 4 Stufen (oder soll ich Leitersprossen sagen?), um ins "schützende Heim" zu gelangen
** Ein Bremspedal - aus technischer Sicht komplett veraltet
** Ein "Gas"-Pedal - aus technischer Sicht steinzeitmäßig
Und so weiter.
Was braucht ein moderner LKW wirklich?
1. automatische Assistenten - im deutschen Gesetzt festgeschrieben, jedoch ignoriert - wie Bremsassistenz, Spurassistent, Abbiegeassistent (Anfahrassistent) z. B. für Radfahrer oder Fußgänger, Stauassistent (würde man die Daten der LKW für die Stauvermeidung verwenden - und nicht nur zur Kontrolle des Fahrers - wäre man ein großes Stück schlauer)
2. einen Fitnesspakurfreien Zugang zum Fahrerheim
3. Körperliche Servicemöglichkeiten, wie Waschen, Ver- und Entsorgen.
4. eine "Entspannungszone" - sie beginnt mit dem Anfahren von öffentlichen Parkplätzen, die sich der LKW selbst sucht, weil der Straßenbetreiber dies anzubieten hat, um Staus und gefährliche Situationen zu vermeiden.
5. LKW-Hersteller, die die Fahrer einschulen, anstatt Führerschein oder C95, Modulen, digi-Tachos!
usw.
Nicht möglich?
Doch!
Technisch schon längst in der Schublade.
Woran liegt es dann wirklich? Am Geld sicher nicht - sondern am Wollen. Esotherisch "Loslassen" von Altem" genannt.
Kein Wunder, dass nahezu alle LKW-Fahrer die Oldtimer-LKW bewundern. Sie wurden damals oft von mutigen Konstrukeuren und Fahrern betrieben, die Eigenverantwortung und Engagenment gezeigt habe.
lg
Geschrieben von manny33604 am 05.10.2017 um 14:44:
Na ja Rup,
mit dem was du schreibst gehe ich in großen Teilen mit, allerdings nicht in allen...
Bei vielen Menschen nützt eine Toilette an Bord garnichts weil diese schon nicht in der Lage sind ein Kühlfach so zu betreiben, dass eine Aushilfe beim öffnen dieser keinen Brechreitz bekommt

-Einen fremden LKW mit Einzimmer Küche Bad möchte nicht fahren!
Man jammert beim Fahrerberuf teils berechtigt teils auf hohem Nivau...
Ich kenne zum Beispiel keinen Staplerfahrer der Ledersitze mit Klimatisierung auf seinem 8h Arbeitsgerät hat, auch er durchschnittliche Schreibtischtäter wechselt sein Gestühl -welche auch nichts kosten darf- alle 10 Jahre...
Ich will damit nur sagen, dass die meisten Arbeitnehmer heutzutage nur getriebene Kostenverursacher sind... -und die wenigsten haben ne Klimaanlage oder Nen Kühlschrank am Arbeitsplatz... -dei meisten nichtmal das was in der Arbeitsstättenrichtlinie steht.
Von nem Maschinisten mit Arbeitsgerät Doosan oder nem normalen Bauarbeiter (falls es sie in Deutschland überhaupt noch gibt

) will ich garnicht erst sprechen...