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Geschrieben von Schlorg am 19.02.2014 um 09:27:

 

Zitat:
Original von Matze
Zitat:
Was glaubt Ihr wie viele der 48 Schrauben wir aufbekommen haben?


Zwischen 0 und 1? großes Grinsen


Dazwischen gibts bei Schrauben nix... was nicht mit Schneidbrenner, ausbohren und Gewinde nachschneiden zu tun hätte.... großes Grinsen

Es waren aber tatsächlich sogar ganze 4 Stück! klatsch


Zitat:
Original von SirDigger
Wenn die mit 2000NM angezogen werden... kriegst die mit 2000NM nicht auf...

Ich sag 0, besonderst weil ich den Holländern zutraue, auch noch Schraubensicherungenommen zuhaben.


Und Schlorg.... du bist schlimmer als Fortsetzungssendungen....
Bis das mal weiter geht


Hey Sir,

des muss ich jetzt mal schnell korrigieren... Die von mir eingangs genannten 2000 bzw. 1900Nm waren eine Fehlinformation... Wie du schon gesagt hattest, M30 Schrauben mit 2000Nm ist kurz vor bitterböß...

Tatsächlich gehören die Schrauben "trocken" mit 1700Nm angezogen.. Liebherr gibt mittlerweile jedoch vor, dass die Schrauben mit einem speziellen Schrauben Öl (Astronomischer Preis / 100ML ... Liebherr halt... Nähmaschinenöl wäre wohl des gleiche großes Grinsen ) und 1300Nm angezogen werden müssen.

Ausserdem... Was soll des heissen mit Fortsetzungsendung? Bis das mal weitergeht? Ich finde, ich poste in nem ziemlich konstanten Rhytmus... großes Grinsen


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Hier mal weiter im Text... Nachdem ja mittlerweile schon sensationelle 4 Schrauben ausgedreht waren, war klar dass es eine andere Technik braucht... mehr Power!

Das ganze Projekt stand ja unter einem gewissen Zeitdruck... denn der Oberwagen sollte zumindest im Laufe des Nachmittags, spätestens Abends wieder auf dem Unterwagen sitzen... 2 Krane vorzuhalten kostet halt doch auch ein paar Euros.. insofern war es wünschenswert, dass die beiden BKL Krane Abends wieder weg sind.

Also... wieder ab zur Fa. Fehlberger und den Werkstattmeister fragen, was der noch so in petto hat... Nur eine Minute später spazierten Rainer und ich mit einem 3250Nm Ingersoll Rand Schlagschrauber zum Werkstatttor raus... Des ist mal ein richtiger Schlagschrauber... großes Grinsen jetzt war eigentlich klar, dass die Schrauben verloren haben.. daumen

Also, Schlagschrauber an den Kompressor, Drehmomentstufe auf "Vernichtend" gestellt, Rainer und Roland packen an, setzten das Teil auf die erste Schraube... und dann ist erstmal alles Ohrenbetäubend laut.. großes Grinsen


Und? Irgendwelche Einschätzungen wie erfolgreich wir jetzt waren? smile



...



Geschrieben von SirDigger am 19.02.2014 um 09:38:

 

Wieviel Bar hat der Kompressor gebracht?
Und Wieviel Bar wollte der Schlagschrauber sehen?

4 habt ihr mit dem kleinem erledigt...

Ich sag mal der BigBoySchlagschrauber hat von den verbleibenden 44 dann doch 43 erlegt... 1 bockt halt immer

Das mit dem "vernichtend" ist immer so eine Sache .... und ausbohren von so
Schrauben... da brauchst Snickers.... wenn es mal wieder länger dauert...

Und Ich seh da keine Gehörschütze ... Ich hab mir meinem gehör zuliebe angewöhnt sowas zutragen... und das auch bei den Mitarbeitern zufordern.



Geschrieben von Schlorg am 19.02.2014 um 19:52:

 

Mein kleiner 1000Nm Hazet Schlagschrauber daheim hat 6,3Bar Arbeitsdruck...
könnte mir vorstellen dass die großen 1" Schrauber eher so 8Bar Druck bei rund 15-20 Litern pro Sekunde brauchen werden..
Der Atlas Copco XAS66 liefert 3700 Liter pro Minute bei einem Normaldruck von 7,4 Bar. Maximaldruck wohl 8,8Bar... Eventuell also nicht der optimale Kompressor für den Schrauber... andererseits sollt es vielleicht auch egal sein ob er 100Nm mehr oder weniger bringt.. smile

Der Big-Badboy Schlagschrauber hats also tatsächlich trotzdem geschafft eine weitere Schraube zu lösen.. großes Grinsen Klasse! warens ja nur noch 43...

Nun war klar, dass es kein Werkzeug gibt was eins ersetzen kann: Pure, männliche Muskelkraft...

Ihr erinnert euch, dass ich vorher mal gefragt habe:


Zitat:


btw:

Wofür ist eigentlich dieses Rohr? ahnung




Des kann ich jetzt aufklären... des Rohr ist einfach mal eine saubere Verlängerung für einen 46er Schrauben Schlagschlüssel von Stahlwille..

In das etwa 2,50 Meter lange Rohr hat Rainer zwei Bleche als Führung für den Schlüssel eingeschweißt.. damit konnte er am Vortag die ganzen äusseren Schrauben am Drehkranz lösen..

Also.. es wurde also das Feinwerkzeug ausprobiert... Roland setzte den Schlüssel an, Rainer ganz aussen am Rohr.. Schiieeebeeeenn! Geht nix... Rainer und Schlorg zusammen... Arghhhh... Geht nix.. nein

Alles klar... Erinnerung an den Physikunterricht, Hebelgesetz... Längerer Hebel, weiterer Weg, mehr Kraft... Kurzerhand holten wir aus Rolands Werstattwagen noch eine etwa 1,50 Meter lange Brechstange..

Mit dem verlängertem Schraubenschlüssel gelang es mir und Rainer nun mit vereinten Kräften die erste Schraube zu lösen... Gemeinsam angeschoben wie blöde... und ab einem gewissen Punkt knarrte es und die Schraube gab nach...


Ich hab da angefangen zu schwitzen... großes Grinsen


Warens also nur noch 42 Schrauben...


Bei der nächsten Schraube kam dann Christian auch noch unterstützend zur Hilfe... Roland setzte also den Schlüssel auf und wir schoben zu dritt an...

Auf diese Art und Weiße gelang es uns dann eine Schraube nach der anderen zu lösen und etwa eine viertel Umdrehung zu drehen. Je mehr Schrauben es waren, um so eingespielter war der Mehrpersonen Schraubenschlüssel..


Nach gut 25 Schrauben war dann jedoch erstmal Schluss... kurz was Trinken und Rauchen... großes Grinsen



Geschrieben von M60 am 19.02.2014 um 21:09:

  Drehkranz

ja, ich hab dann gesagt, zu zweit geht alles schöner (nicht nur beim Kindermachen), aber in diesem Fall ging es zu dritt noch schöner. Eigentlich waren wir ja zu viert, aber der Roland hat "nur" den Schlüssel angesetzt und wir drei haben gedrückt, wie blöd (aber letztlich erfolgreich).



Geschrieben von Börni am 19.02.2014 um 23:52:

 

Ach du...so ein flotter Dreier hat doch auch was gröhl gröhl gröhl

Klasse Bericht, ich bin gespannt wie es weiter geht klatsch klatsch



Geschrieben von Schlorg am 20.02.2014 um 18:13:

 

Nachdem alle Schrauben gelößt waren, ging das ausdrehen dann auch recht schnell von statten... Rainer holte noch seinen Fein Elektro Schlagschrauber hinzu und so, mit zwei Schlagschraubern ausgerüstet, waren die beiden dann recht schnell einmal rum....

Übrigens:

Die inneren Schrauben des Drehkranz waren ja wesentlich schwerer zu lößen als die äusseren... die hatte Rainer ja im Alleingang allesamt am Vortag gelößt....

Während für die äusseren Schrauben Sacklöcher gebohrt wurden waren die Löcher für die inneren Schrauben durchgängig. Das Gewinde der inneren Schrauben schaute sogar noch etwa 1cm heraus... natürlich waren alle Schrauben komplett eingerostet und voller Dreck... Die Frage, warum man etwas so konstruiert kann wohl keiner beantworten.. nein

Bis auf 2 Schrauben waren nun alle entfernt... und jetzt kommen wir zu dem Teil, an dem das Auslegerstück vom Menck zum Einsatz kommt... Der Brabus wurde samt Anhänger unter den Drehkranz manövriert... Nachdem dann die beiden Kranfahrer aus ihrem Schlaf geweckt waren, wurde der Oberwagen so weit herabgelassen, dass der Drehkranz auf dem Auslegerstück aufsetzte... den leichten Niveauunterschie des Bodens glich die Federung des Hängers aus.



Geschrieben von Schlorg am 20.02.2014 um 18:25:

 

So... nachdem der Oberwagen nun auf dem Anhänger abgesetzt war und die Kräne ausgehängt, hätten nur noch 2 Spanngurte ringsrum gehört, dann wär der Schwertransport abfahrbereit gewesen...

Naja... tatsächlich wurden nur die beiden verbliebenen Schrauben herausgedreht, die den Drehkranz noch an Ort und Stelle hielten... danach wurde der Oberwagen wieder angehoben, der Drehkranz blieb auf dem Auslegerstück liegen.

So fuhr Rainer das Gespann wieder unter dem Oberwagen hervor... und während Roland sich bereits daran machte die Auflagefläche des Drehkranz von Fett und Dreck zu befreien, begann Rainer damit den alten Drehkranz abzuladen...



Geschrieben von Schlorg am 21.02.2014 um 09:25:

 

...



Geschrieben von Schlorg am 21.02.2014 um 09:40:

 

Der alte Drehkranz wurde seitlich abgelegt und die Kiste mit dem neuen geöffnet.

Die Drehkränze von Liebherr werden bei der Thyssen Krupp Tochter "Rothe Erde Wälzlager" hergestellt. Dort werden die Drehkränze dann mit Fett und Schutzfolie konserviert, so dass sie mindestens 3 Monate gelagert werden können.

Also machten wir uns daran den Drehkranz aus seinem Folienkleid zu befreien. Roland hatte extra drei einschraubbare Ösen mitgebracht, die benötigt werden um den Drehkranz anzugehen.

Die Holzkiste lässt sich Liebherr übrigens mit 300€ vergüten.... Transportverpackung.... teures Lagerfeuer... verhält sich aber ansonsten proportional zu den Liebherr Ersatzteilpreisen tock

Im nu war der Drehkranz aus seiner Kiste gehoben und auf dem Auslegerstück abgelegt... der Drehkranz musste nun allerdings noch in die richtige Position gedreht werden ( 2 Markierungen an Drehkranz und Oberwagen geben an, in welcher Position der Drehkranz montiert werden muss) und wurde dann samt Auslegerstück wieder auf den Anhänger verfrachtet.



Geschrieben von Schlorg am 21.02.2014 um 13:44:

 

Bevor der neue Drehkranz wieder unter dem Oberwagen befestigt werden konnte waren noch ein paar Vorbereitungsmaßnahmen nötig...

Zuerst mussten alle Gewinde am Oberwagen nachgeschnitten werden... nachdem jetzt ein Gewindeschneider in Größe M30 nicht ganz so sensibel ist, konnte dies mit einem Akku Schlagschrauber, beziehungsweiße da, wo es nicht mehr weiterging mit ner Ratsche erledigt werden. Danach wurden alle Löcher und die Oberseite noch mit Druckluft gereinigt...

Zwischenzeitlich machten sich Christian und Rainer an der Drehdurchführung zu schaffen. Auf Rolands empfehlung wurde die Drehdurchführung nicht neu gemacht... "Never touch a running system"... Es ist soweit eh noch alles dicht und die gefahr, dass beim Überholen der Drehdurchführung ein Fehler passiert und der Zustand dann schlechter ist als vorher ist groß. schimpf

Nachdem alle Aufnahmen für die Schläuche vom groben Dreck befreit und dann mit Bremsenreiniger gesäubert waren, musste die Drehdurchführung noch in die richtige Position gedreht werden, denn Rainer hatte diese bei der Demontage verdreht um besser an alle Schläuche zu kommen.. Auch dies war unter zuhilfenahme einer Rundschlinge und der schon bewährten Brechstange kein weiteres Problem..

Auch der Schlorg hatte ausser Fotos machen und blöd daherreden was zu tun... nachdem mit der Spachtel und Bremsenreiniger die Auflageflächen des Drehkranz an Ober- und Unterwagen vom Fett und Dreck befreit waren, wütete der Schlorg noch einmal mit Flex und Zopfbürste über die Auflageflächen...

Auf dem letzten Foto sieht man auf der blanken Fläche des Drehkranz leicht ein eingeprägtes S... dies ist eine der 4 markierungen welche die Position des Drehkranz zum Oberwagen bestimmen.

Roland der mittlerweile alle 48 Gewinde nachgeschnitten hatte, reinigte dann noch die Oberfläche des neuen Drehkranz von dem zum konservieren verwendeten Fett...

Jetzt war eigentlich fast alles soweit, dass der Drehkranz wieder unter den Oberwagen geschraubt hätt werden können...


Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH