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Geschrieben von Zehnzylinder am 23.01.2010 um 10:36:

  Magirus-Deutz Prototypen

Hallo winke

Ich eröffne mal ein Thema für Magirus-Deutz Prototypen weil man nur extrem spärlich oder gar keine Infos bzw. Bilder findet.

Also wenn ihr zuhause alte Prospekte, Bilder, Infos, ... von Prototypen herumliegen habt, postet es hier. Ich würde mich riesig freuen, denn mich interessieren die Prototypen wirklich sehr!!!

Zu jedem Bild das ihr postet macht bitte ein paar Erläuterungen. Wie gesagt, ich würde mich wahnsinnig freuen wenn hier Bilder und co. auftauchen.



Geschrieben von Martin R. am 23.01.2010 um 14:19:

  RE: Magirus-Deutz Prototypen

Also dann fange ich mal an zwinker

Das hier ist einer von drei gebauten Prototypen des Magirus-Deutz RW1: http://www.feuerwehr-kammerstein.de/index.php?page=131

Baujahr ist 1969 oder 1970. Der Prototyp unterscheidet sich noch in wesentlichen Details vom später serienmäßig gebauten RW1. So hat der Aufbau auf beiden Seiten 4 schmale Rollläden, die Serienversion hatte statt dessen 2 breite. Am Heck ist ein Lichtmast montiert, den es in der Serie beim RW1 nicht mehr gab. Und die Seilwinde, die beim Serienauto auf der Fahrerseite angebracht ist und oberhalb der Stoßstange aus Stoßstange und Grill kommt, ist beim Prototypen auf der Beifahrerseite und kommt unterhalb der Stoßstange raus.

Nach kurzer Einsatzeit irgendwo in Westdeutschland kam der Wagen für lange Zeit nach Neustadt/Aisch und dann nach Allersberg; jetzt tut er Dienst in Kammerstein bei Nürnberg. Die signalrote Lackierung ist von Anfang an drauf.

Die Typbezeichung des Fahrgestells ist 120D7FA und durch das frühe Baujahr ist es noch ein ganz schöner mit dreiteiligem Grill, kleinen Blinkern, MAGIRUS-DEUTZ-Schriftzug und hellgrauer Blecharmaturentafel klatsch Ein sehr rares Stück jo



Geschrieben von Zehnzylinder am 23.01.2010 um 15:12:

 

Hallo winke

Klasse D-Frontenker Feuerwehr. Weißt du ob die anderen 2 noch existieren? Würde mich echt interessieren!



Geschrieben von Martin R. am 23.01.2010 um 16:18:

 

Zitat:
Original von Zehnzylinder
Hallo winke

Klasse D-Frontenker Feuerwehr. Weißt du ob die anderen 2 noch existieren? Würde mich echt interessieren!



Den zweiten soll es vor rund einem Jahr noch irgendwo weiter unten in Bayern gegeben haben, frag' mich aber nicht wo und ob das jetzt immer noch so ist, das weiß ich nur vom Hörensagen.

Und über den Verbleib des dritten ist mir gar nichts bekannt, mit großer Wahrscheinlichkeit inzwischen verschrottet oder exportiert.



Geschrieben von Martin R. am 28.01.2010 um 18:59:

 

Zitat:
Original von Zehnzylinder per PN
Hallo winke

Du hast heute im Thread "Kleines Rätsel für Magirus Freunde" von einem Stadtbusprototyp geschrieben. Hast du weitere Informationen zu dem Typ?

Wenn ja dann stelle sie bitte in das Thema Magirus Deutz Prototypen ein. Würde mich sehr freuen. smile



Nunja, viel weiß ich darüber nicht. Hier mal mein Infostand:

Ende der 60er Jahre kam auf betreiben des Verbands Öffentlicher Verkehrsbetriebe (VÖV) von Büssing, Magirus-Deutz, MAN und Mercedes-Benz ein standardisierter Stadtbus auf den Markt. Der Sinn des ganzen war, für die Verkehrsbetriebe die Vorhaltung von Ersatzteilen, die Reparatur und Wartung usw. zu vereinfachen, wenn es nicht mehr ganz viele verschiedene sondern nur noch wenige weitgehend gleiche Omnibusse gab.

Von Magirus-Deutz stand auf der IAA 1967 der Prototyp 150S11. Die technischen Daten waren folgende: Radstand 5,60 Meter, Länge 11,0 Meter, 150 PS aus einem F6L312 von Deutz, Leergewicht 7.700 kg, Gesamtgewicht 15.180 kg. Platz war darin für 113 Fahrgäste, davon fanden 39 Sitze vor.

Vom ab 1968 ausgelieferten Serienmodell 170S11H unterschied sich der Prototyp noch durch bestimmte Details, etwa unterschiedlich breite Türflügel, einen Knick in der Vordertür, eine kräftigere Stoßstange und insgesamt etwas rundere Formen. Und natürlich durch den Motor, die Serienfertigung begann schon mit dem F6L413 mit 170 PS.

Erprobung des Prototyps war übrigens in Hamburg im Linienverkehr, hier ist ein Foto: http://hov-bus.gmxhome.de/Standard1.pdf#page=5



Geschrieben von Martin R. am 29.01.2010 um 10:31:

 

Achja, ehe ich's vergesse: Von der zweiten Generation Standardbus gab es von Magirus-Deutz auch noch einen Prototypen, den 240L118. Mehr Infos stehen hier: http://www.db-regionalbus.de/regionalbus/db/sonderseite-l118.htm



Geschrieben von Martin R. am 29.01.2010 um 11:08:

 

Wobei ich mich generell frage, wie man als Betrieb ein Fahrzeug einfach nach dem regulären Dienst ausmustern und verkaufen kann, wenn man schon weiß, daß man einen Prototypen da hat schimpf

Jedenfalls ist kaum ein Magirus-Deutz Prototyp erhalten geblieben. Gut, der Frontlenker-Prototyp S7500F von 1955 wurde meinem Wissen nach nicht ausgeliefert.

Aber z. B. bekamen die Kölner Verkehrsbetriebe KVB einen Standardbus-Prototyp 170S11N als Dreitürer, der mit der Betriebsnummer 301 ganz normal im Verkehr lief. Verbleib unbekannt.

In dem von mir oben verlinkten Text heißt es, der Prototyp für die zweite Generation Standardbus vom Typ 240L118 wurde nach seinem Dienst bei der Bahn nach Frankreich verkauft, wo sich seine Spur verliert.

Was mit dem 1972 gebauten DMF-Prototyp auf dem Eckhauber 170D15AK/2 passiert ist, wissen wir ja auch alle. Ich sag' nur Exportkai in Antwerpen.

Die Verantwortlichen Leute in den Betrieben und auch bei den Feuerwehren müssen doch alle wissen, daß sie da nicht irgendeinen Bus oder irgendeinen Lkw haben, sondern eine technikhistorische Rarität ersten Ranges und ein absolutes Einzelstück! Bei Pkw sind Prototypen und Einzelstücke das Gesuchteste und am heißesten Begehrte überhaupt.

Kann mir irgendjemand erklären, warum das bei Nutzfahrzeugen anders ist und die Prototypen mit unschöner Regelmäßigkeit über die Wupper gehen?



Geschrieben von Usergeloescht280612 am 29.01.2010 um 11:23:

  Vorturner

Das liegt meiner Meinung nach daran, daß Pkw schon immer Staussymbole waren. Nutzfahrzeuge aber einfach nur Gebrauchsgegenstände. Wenn man Filme aus den Fünfzigern/Sechzigern sieht, kurven da die Gutbetuchten hin und wieder in Autos aus den Dreißigern rum. Es war eben schon immer etwas Besonderes ein altes und/oder seltenes Automobil zu besitzen. So etwas konnte sich nur leisten, wer eine besondere Stellung hatte und sich von der Masse abheben wollte, wärend die Nachbarn noch auf den Käfer sparen mußten. Das Thema "alte Nutzfahrzeuge sammeln" ist ja erst ein ganz junges. Wie wir wissen fing das erst Anfang der Achtziger an, und da auch erst im ganz kleinen Kreis. Und diesen kleinen Kreis hats auch gebraucht, quasi als Daseinsberechtigung für die heutige Szene. Wenn man heute gefragt wird warum man dieses Hobby hat, kann man immer auf Leute in seinem Umfeld verweisen, die das gleiche Interesse haben. In den Siebzigern/Achtzigern wurde man wohl (so vermute ich mal) schlicht als bekloppt hingestellt, wen man sich eine alte Feuerwehr o.ä. in die Scheune schob. Ich denke, es bedarf immer einen kleinen Kreis an "Vorturnern", die gewisse Bereiche für die Allgemeinheit ebnen.

Gruß, Jörg!



Geschrieben von ndo62 am 29.01.2010 um 12:25:

 

Zitat:
Original von Martin R.Aber z. B. bekamen die Kölner Verkehrsbetriebe KVB einen Standardbus-Prototyp 170S11N als Dreitürer, der mit der Betriebsnummer 301 ganz normal im Verkehr lief. Verbleib unbekannt.

Laut meinen Unterlagen hieß dieses Modell 170S11M, weil es, im Gegensatz zum bekannten 170S11H keinen Heck-, sondern einen Mittelmotor besaß.

Nur durch den Mittelmotor wurde der Einbau der 3. Tür hinter der HA überhaupt erst möglich.



Geschrieben von Martin R. am 29.01.2010 um 13:02:

 

Zitat:
Original von ndo62
Zitat:
Original von Martin R.Aber z. B. bekamen die Kölner Verkehrsbetriebe KVB einen Standardbus-Prototyp 170S11N als Dreitürer, der mit der Betriebsnummer 301 ganz normal im Verkehr lief. Verbleib unbekannt.

Laut meinen Unterlagen hieß dieses Modell 170S11M, weil es, im Gegensatz zum bekannten 170S11H keinen Heck-, sondern einen Mittelmotor besaß.

Nur durch den Mittelmotor wurde der Einbau der 3. Tür hinter der HA überhaupt erst möglich.



Ich habe jetzt nochmal in die Unterlagen gekuckt, sollte man in solchen Fällen immer mal machen, dann passieren keine Fehler jo

Dort steht:

Der Typ 170S11M mit MIttelmotor ging in 65 Exemplaren an die KVB und hatte - abgesehen vom Mittelmotor und den 3 Türen - die Serienausführung, insbesondere beim Design.

Der von mir angesprochene Prototyp, der mit Betriebsnummer 301 in Dienst ging, hieß tatsächlich 150S11N , war definitiv ein Einzelstück, wies das Design des ersten Prototyps mit den rundlichen Formen, den asymmetrischen Türen und dem Knick in der Vordertür auf, hatte aber auch 3 Türen.


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