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Zum Ende der Seite springen Holztransport siebziger Jahre
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Holzschuh



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Dabei seit: 04.10.2013
Name: Martin
Herkunft: Deutschland

RE: Nachläufer-Technik Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von specko
Hallo Henning,

die alten Auflieger waren wohl alle Selbstlenker - durch die Stellung der Runge auf dem Drehschemel wurde über Zylinder die erste Achse des Nachläufer gelenkt. Heute ist das ganze durch die Regelungstechnik sensibler gesteuert aber im Prinzip doch noch sehr ähnlich.

Guckst Du hier - Doll ist immer eine gute Adresse was Langholztransporte angeht, gibt auch gute Youtube Videos.

https://www.doll.eu/fileadmin/user_uploa...L_Timber_DE.pdf


Die Stellung der Rungen hat nichts mit der Lenkung zu tun.Früher waren das alles reine Spindellenkungen.Die Drehbewegung des Ladeschemels wurde über eine Spindel oder Schubstange zur Vorderachse übertragen.Dies waren sogenannte Doppelreihige Kugelkränze.Je einer Ladeschemel und Vorderachse.Diese Spindel ging vom Drehscheml bis zum Heck des Selbstlenkers.Der Ladeschemel war mit einer Art Klaue auf die Spindel wirkend verbunden.Diese konnte mechanisch getrennt werden wenn von Hand am Heck nachgelenkt werden musste um z.b.einen größerer Radius erwirken zu können oder um den Selbstlenker einzuspuren.Am Heck befand sich ein Handrad mit Lenkgetriebe mit entsprechender Übersetzung Über ein Hebel wurde die Übersetzung verändert da man ein 1:1 Verhältnis mit menschlicher Muskelkraft nicht hätte bewegen können.Zylinder waren früher noch gar nicht in Selbslenkern verbaut worden.Die Spindellenkungen hatte immer etwas Spiel das fiel durch ausgewaschene Reifen an der Vorderachs des Selbstlenkers aus.Heißt der Drehschemel der Vorderachse lief irgendwie immer unruhig.
Grüß Martin

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Es ändert sich oder es bleibt wie es ist !

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Holzschuh: 26.01.2020 13:52.

25.01.2020 23:38 Holzschuh ist offline E-Mail an Holzschuh senden Beiträge von Holzschuh suchen Nehmen Sie Holzschuh in Ihre Freundesliste auf
specko



Dabei seit: 17.05.2010
Name: Jürgen
Herkunft: Bayern
Alter: 59

RE: Nachläufer-Technik Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo Martin,

ich will Dir nicht wiedesprechen, da es sich hier aber um "Holztransporte in den siebziger Jahren" handelt bleibe ich aber bei meiner Aussage - Doll baut das System schon ewig, das müßte von der Zeit her passen.
Beim "Historischen Langholz Transport" sieht das natürlich ganz anders aus, da gebe ich Dir recht, da gab es auch noch den "Beruf" des Nachlenkers - aber soweit zurück will ich ja gar nicht.

In dem Doll-Prospekt ist die Funktion auch sehr gut erklärt Zitat:

"Über die Ladung werden die Lenkkräfte vom Zugfahrzeug in den Selbstlenker-Schemel eingeleitet. Der Lenkeinschlag des Schemels wird über die Hydraulik-zylinder (starre Verbindung) direkt an die Vorderachse übertragen."

An diesem Prinzip hat sich bis heute eigentlich nichts geändert, durch verbesserte Steuerungstechnik werden heute alle 2 Achsen des Nachläufer gelengt und der läuft den Weg der Zugmaschine - auch rückwärts gehts mittlerweile sehr einfach. Doll baut das gleiche System im Schwerlastbereich bis 5 oder 6 Achsen wenn ich nicht irre.

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Schöne Grüße aus Schwaben

Specko
26.01.2020 10:53 specko ist offline E-Mail an specko senden Beiträge von specko suchen Nehmen Sie specko in Ihre Freundesliste auf
Holzschuh



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Dabei seit: 04.10.2013
Name: Martin
Herkunft: Deutschland

RE: Nachläufer-Technik Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo Jürgen,ich habe hier das System aus den 60 b.z.w. Anfang der 80er Jahre beschrieben.Eigentlich hatte sich das System von vor dem Krieg bis in den 70er kaum verändert.Das von mir beschriebene System gab es auch mit elektrischer Lenkung für den 1 Mann Betrieb.Und die heutigen System sind völlig anders als die vor 60 oder noch vor 40 Jahren.Es gibt z.b. keine kurz oder lang Einstellung mehr am Selbstlenker.Der Umstieg auf hydraulische Lenkungen bei Nachläufer/Selbstlenker im Holztransport erfolgte erstmalig Öffentlich auf der IAA 1981 als die Firma Huttner ihren Zwangsgelenkten Selbstlenker vorstellte.Dieser hatte ein hydraulischs Lenksystem ohne Spindel/Schubstange da die sehr kompakte Bauweise dies technisch nicht zuließ.Und daraus schlußfolgernd wurde dieses neue System,nach den guten gesammelten Erfahrungen mit den Zwangslenkern,ebenfalls auf die normalen Selbstlenker nach und nach mit übernommen.
Und wie bereits gesagt durch die Regeltechnik und den Einsatz digitaler Techniken ist das Fahrverhalten mit alten Selbstlenker zur damaligen Zeit gar nicht mehr vergleichbar.Trotz alle dem ist das fahren mit Selbstlenkern auch heute noch nicht zu unterschätzen.Der Nachläufer/Selbstlenker ist im Rückspiegel genauso im Auge zu behalten als der Verkehr vor einem.Wenn nicht so gar noch mehr.

grüss Martin

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Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Holzschuh: 26.01.2020 13:51.

26.01.2020 13:47 Holzschuh ist offline E-Mail an Holzschuh senden Beiträge von Holzschuh suchen Nehmen Sie Holzschuh in Ihre Freundesliste auf
henning
Moderator


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Dabei seit: 03.09.2007
Name: Henning
Herkunft: NRW

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Moin euch beiden!

Die Experten haben gesprochen - ich bin über euer Wissen echt beeindruckt! Ganz vielen Dank für eure kompenten Antworten klatsch klatsch

Ich bin auch noch nicht ganz durch damit - insbesondere die tolle Informationsbroschüre von DOLL will mehrmals gelesen werden.

Zwischen Specko und Martin sehe ich keinen Widerspruch! Es ist ja klar, daß Specko die "etwas neueren" und Martin auch die alten technischen Lösungen beschrieben hat. Mich interessieren beide!

Letztlich ergibt sich für mich, daß die Stellung des Nachläufer-Rungenschemels gegenüber dem Nachläufer-Rahmen immer als Stellgröße genutzt wurde. Bei hinreichender Beladung gar kein Problem, da klemmen die Stämme so fest in den Nachläufer-Rungen, daß es da kein Spiel gibt... wären die Nachläufer-Achsen aber starr (also ungelenkt), würde das nicht reichen gegen die Verzwängung der Räder.

Ein Grund, warum der Nachläufer für Leerfahrten auf die Zugmaschine gezogen werden mußte (das war nötig, nicht wahlweise). Oder man hätte den Nachläufer mittels einer Deichsel an die ZM angehängt.

Die ersten hydraulischen Systeme (laut DOLL-Info) waren offenbar geschlossene Kreise, da floß also das Medium nur zwischen beiden Zylindern am Nachläufer hin und her, wie ich es verstanden habe. Gibt es bei neuerer Technik auch eine Hydraulik-Versorgung von der Zugmaschine??


Nochmals Danke für eure tollen Infos!!!


Henning prost

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>> Noch-Mitglied der NVG eV <<

>> Fördermitglied des DEUVET eV <<

26.01.2020 16:01 henning ist offline E-Mail an henning senden Beiträge von henning suchen Nehmen Sie henning in Ihre Freundesliste auf
Holzschuh



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Dabei seit: 04.10.2013
Name: Martin
Herkunft: Deutschland

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Hallo Henning Ja es sind geschlossene Kreise da die hydraulische Kraft im Motorwagen erzeugt wird.Der Ölkreislauf geht durch das ganze System Motorwagen und Nachläufer.Bei den Anschlüssen handelt es sich um Schnellanschlüsse die sich am Motorwagen trennen lassen.Muss ja schon allein wenn ein Wechselsystem für Nachläufer und Auflieger vorhanden ist.
Der Nachläufer läßt sich auch mit einer Deichsel verbinden wenn die entsprechenden Vorrichtungen am Nachläufer vorhanden sind was früher so gut wie immer der Fall war.Es wurden ja fast alle Motorwagen mit Anhängerkupplung gebaut.
Allerdings wurde die nur gebraucht wenn auf dem Motorwagen ein geschlossener Aufbau war z.b. für Kurzholz oder Schnittholz..Heißt ein Kunde bekam nur eine kleine Partie Holz. aber der Nachläufer musste mit.Dann wurde zum Kunden gefahren mit beladenem Motorwagen und angehängtem Nachläufer.Dann abladen und weiter um Holz zu laden das ging ja mit angehängten Nachläüfer.Dann Langholz laden.Dazu musste der Nachläufer abgehängt werden.Problem war dabei die Deichsel.Entweder auf Höhe lassen im angebautem Zustand oder wenn das nicht klappte auf dem Nachläufer.Huttner hatte dafür sogar eine Vorrichtung um die Deichsel zu befestigen.Oder wenn nicht vorhanden verbotenerweise anders sichern.Nur das alles alleine zu machen war eine Schinderei,rauf und runter von Kran wie ein Kletteraffe.

grüses Martin

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Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Holzschuh: 26.01.2020 17:00.

26.01.2020 16:47 Holzschuh ist offline E-Mail an Holzschuh senden Beiträge von Holzschuh suchen Nehmen Sie Holzschuh in Ihre Freundesliste auf
specko



Dabei seit: 17.05.2010
Name: Jürgen
Herkunft: Bayern
Alter: 59

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Hallo Martin, hallo Henning,

ich sehe das auch so im Prinzip sind wir uns einig - wir waren nur in verschiedenen Jahren unterwegs.gröhl

Das Langholz fahren trotz aller technischen Hilfen immer noch eine eigene Welt ist steht außer Frage - allein die Kranbedienung, enge unbefestigte Wege, Überlänge und im Wald noch häufig Überladung ist nichts für Warmduscher. Das kleine Filmschen zeigt den Unterschied von ungeregelter zur geregelten Nachläufer Fahrt.

https://www.youtube.com/watch?v=o7c3Ol1zJTY

Zum Thema anhängen habe ich mal ein Beispiel aus dem Schwerlastbereich angehängt, der 5achs Doll Nachläufer funtioniert nach dem gleichen Prinzip wie der für den Langholztransport. Ist die Ladung runter wird der Nachläufer angehängt, da er zum aufladen viel zu groß ist. Das gleiche Prinzip wird jetzt übrigens auch für den Transport von den immer größeren Windradflügel eingesetzt - Flügel bis 80m treiben momentan die Nachläuferentwicklung an - also ein Transportprinzip das nicht zum alten Eisen gehört.

Das zweite Bild zeigt ein Kombi Fahrzeug des Herstellers Glogger aus Augsburg - vollhydraulischer Nachläufer für Kurz- und Langholz, das Filmchen zeigt ab Minute 14 die Funktion.

https://www.youtube.com/watch?v=rGmK0XF9taM

@ Henning: kannst ja löschen oder verschieben, den eigentlich bin ich jetzt schon fast in der Gegenwart und nicht mehr in den siebziger Jahren unterwegs zwinker

specko hat diese Bilder angehängt:
Scheder.jpg
Schedler_1.jpg



__________________
Schöne Grüße aus Schwaben

Specko
26.01.2020 17:32 specko ist offline E-Mail an specko senden Beiträge von specko suchen Nehmen Sie specko in Ihre Freundesliste auf
maelboe



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Dabei seit: 19.08.2007
Name: Martin
Herkunft: Bonn
Alter: 53

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Hab da auch noch was.

maelboe hat dieses Bild (verkleinerte Version) angehängt:
IMG-20200126-WA0023.jpg

26.01.2020 19:28 maelboe ist offline E-Mail an maelboe senden Beiträge von maelboe suchen Nehmen Sie maelboe in Ihre Freundesliste auf
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