Boots- / Yachttransporter |
Blumhardt
Dabei seit: 16.01.2012
Name: Tilman Herkunft: Rheinland
Alter: 54
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Hallo,
von mir ein Bootstransporter von Wetering aus Holland. Diese Firma treffe ich regelmäßig auf meinem Lieblingsroutier in Südfrankreich. Es soll von diesen Hängerzügen 9 Stück geben.
Dieses Gespann ist ein Spezialfahrzeug durch und durch:
Spezialität Nr.1: ist die angetriebene Antriebsachse (die dritte Achse!!!). Diese ist als Drehschemelachse ausgeführt. Sie wird, wie man es von Sattelzugmaschinen mit gelenkter Vorlaufachse kennt, von einer Stange, verbunden mit der Lenkachse, zwangsgelenkt. Ich vermute, dies ist eine Konstruktion von Ginaf. Die zweite Achse ist nicht angetrieben und starr aufgehängt. Hauptsache Tiefbau. Laut Angaben des Fahrers, gewöhnt man sich schnell an das Lenkverhalten. Beim Autobahnfahren etc. merkt man es gar nicht.
Spezialität 2: Das tief keilformig eingeschnittene Fahrerhaus, um Platz für den Schiffsbug nach vorne zu haben. Viel Platz zum schlafen ist dort für den Fahrer nicht, es ist ziemlich knapp und wäre so nichts für mich. Dafür gibt es eine Bordküche und einen richtig großen Kühlschrank in den Staukisten am Rahmen.
Spezialität 3: Der teleskopierbare Rahmen und die teleskopierbare Zuggabel des Anhängers. Diese sind durch Bolzen gesichert. Wenn man diese entriegelt kann man sowohl das Tiefbett, wie auch die Zuggabel durch vor- oder zurückfahren des Motorwagens entsprechend vor Ort anpassen. Sowohl Tiefbett wie auch Zuggabel lassen sich um viele Meter anpassen (also ca jeweils 3 bis 4 Meter, in dieser Größenordnung).
Diese Bootstransporter sind ständig mit ihrer Überlänge zwischen Nordeuropa und dem Mittelmeer unterwegs. Was mich wundert ist, dass es überhaupt zulässig ist, dass man auf einem Schwertransport zwei unteilbare Ladungen befördert.
Aber ich finde, es sind nach technischen Gesichtspunkten mega spannende Gespanne.
Grüße
Tilman
Blumhardt hat diese Bilder (verkleinerte Versionen) angehängt:
__________________ Mit der Stoßstange fängt das Laster an...
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Blumhardt: 27.08.2023 10:16.
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27.08.2023 10:12 |
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Boogie
Dabei seit: 22.09.2021
Name: Burkhard Herkunft: Berlin
Alter: 68
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Moin,
vielleicht muss man bezüglich der Unteilbarkeit den Zugwagen und den Anhänger nach dem Buchstaben des Gesetzes als eigene Fahrzeuge betrachten, auch wenn es der Gesetzgeber nicht so gemeint hat.
Solche Irrungen und Wirrungen passieren häufiger, z.B. brauchen z.Z. Wohnmobile für den TÜV keine Gasplakette, weil das Gesetz fehlerhaft formuliert wurde.
Und obwohl mein TÜV-Prüfer und ich der Meinung waren, dass ich jetzt alle halbes Jahr zur SP muss, betrachtet die Zulassungsstelle die Fahrbücherei nach 20 Jahren Stilllegung als Neuzulassung und hat mir einen Aufkleber bis 2027 in die Hand gedrückt
__________________ www.Archiv-Axel-Oskar-Mathieu.de
Stell Dir vor es geht, und keiner kriegt's hin.
Wolfgang Neuss
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27.08.2023 11:10 |
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Baudepot
Dabei seit: 25.02.2011
Name: Manu Herkunft: Saarland
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@Tilman:
Hallo Tilman,
vielen Dank für die interssanten Details zu den Wetering Zügen.
Ich kenne die Lkw, sie kommen bei uns über die Grenze und machen manchmal auch hier Pause, hatte mich mehr als einmal über diese verrückte Konstruktion (toppt ja schon fast die De Rooy Basteleien) gewundert.
Grüße
Manu
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28.08.2023 02:06 |
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