Landschaft + LKW |
Blumhardt
Dabei seit: 16.01.2012
Name: Tilman Herkunft: Rheinland
Alter: 54
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28.06.2020 15:53 |
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Blumhardt
Dabei seit: 16.01.2012
Name: Tilman Herkunft: Rheinland
Alter: 54
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28.06.2020 16:01 |
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d.r.90
Dabei seit: 20.02.2011
Name: David Herkunft: Hannover
Alter: 33
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Vielen vielen Dank für eure Aufnahmen und Geschichen!
Ich kann mich nur anschließen, es darf gern so weitergehen! Zeitgeschichte zum angucken!
So ein Thema ist nicht hilfreich, wenn man vor nicht all zu langer Zeit aufgehört hat zu fahren.
Meine Aufnahmen sind nur aus den Jahren 2013 bis 2019, ich hoffe das ist nicht zu "frisch". Denn die alten Aufnahmen haben hier schon für eine besondere Stimmung gesorgt.
Bild1: Morgenimpression A62 müsste Valladolid sein
Bild 2: Rio Tajo A66
Bild 3+4: Extremadura auf der N523
Bild 5: Parkplatz mit Blick aufs Feld
Eine Erzählung zu den Bildern kann ich auch liefern:
August 2014
Ich war den Vorabend auf den Firmenhof gekommen und hatte Feierabend gemacht. Infos Dienstagmorgen.
Mein Disponent eröffnete mir dann morgens, dass ich mich heute erstmal mit Nahverkehr begnügen müsste. Erstmal ließ ja hoffen, aber er ließ sich noch nichts entlocken. Für vier Touren hatte ich die Infos bekommen. Also Anhänger abgehängen und Solo los, das reichte.
Erste Tour laden+liefern, Paletten gesamt 50km.
Danach Sonderauftrag, gebrauchte Büromöbel, die auch danach noch benutzt werden sollten, in der Nachbarschaft laden und zu einem guten Kunden bringen. Macht sich super mit einem Planenaufbau, natürlich hatten wir keine Decken oder ähnliches zur Verfügung, so haben wir uns mit Pappen und Folien geholfen. Es ist auch alles heile angekommen.
Dann Deckenstrahlplatten laden in Wietze für die Region Hannover,ca. 30km. Von dort in die Region Celle, Anlagenteile laden und auf dem Hof wieder abladen.
Als ich am Nachmittag fertig war, wieder ins Büro. "Du bist erlöst!" sagte mein Disponent. "Fahr zum Flughafen, kannst für Toulouse laden. Danach kommst du wieder her, schnappst dir den Anhänger und lädst die Anlagenteile auf den Anhänger, die gehen nach Portugal."
Und Stress hatte ich auch nicht, Freitag Toulouse abladen und Montag Portugal.
Da hatte ich über des Aufwärmprogramm des Tages dann auch nichts mehr zu meckern.
Also Anhänger holen,laden und los. Es war allerdings nicht mein Anhänger, sondern ein offener Spezialanhänger, mit dem ich die Vorwoche unterwegs gewesen war. Mein eigentlicher Anhänger stand in Lorch bei einem befreundetem Unternehmen. Also auf nach Lorch und dort am nächsten Tag umladen. Natürlich war der Gabelstapler besetzt als ich ankam. Also warten und danach umladen, mit zwei Stunden war ich allerdings immer noch zufrieden. Der Rest war dann erfreulich ereignislos und so entlud ich Freitag entspannt in Toulouse. Vor Ort lief es wie immer, Plombe kontrollieren, Foto, Seite aufmachen, Fotos machen und dann warten. Die Ladung bestand aus einem Flugzeugtriebwerk. Alles in allem, war ich nach drei Stunden fertig. Kann man mit leben.
Von Toulouse bin ich dann über Irun, Burgos, Valladolid, Salamanca, Caceres nach Badajoz. Dort verbrachte ich mein Wochenende.
Am Montag dann rüber nach Portugal und zu einer Kaffee-Rösterei nach Campo Maior, kurz hinter der Landesgrenze. Die Adresse auf dem CMR war wenig aussagekräftig und ein Smartphone besaß ich nicht. Also fuhr ich zu einer Adresse die der CMR-Adresse am nähesten kam, denn die angebene Adresse ließ sich im Navigationsgerät auch nicht finden. Zufälligerweise war dort ebenfalls eine Kaffee-Rösterei. Man erklärte mir freundlich den Weg. Aus dem Ort heraus und nach circa einem Kilometer wäre es auf der rechten Seite. So war es dann auch, war nicht zu verfehlen. Dort angekommen wusste mal wieder niemand etwas. Aber nach 15 Minuten kam dann jemand, der mich abladen sollte.
War keine riesige Anlage, aber auch nicht winzig klein. Ich fragte noch vorher, ob ich dort wo wir abladen auch drehen könnte, denn die Anlagenteile hatte ich ja auf dem Anhänger. Ja klar, wäre kein Problem.
Also fuhr der Herr mit seinem Stapler vorne weg und ich hinterher, außen um die Hallen herum. Einmal 90° Kurve, zweites Mal 90° Kurve und wir waren da.
Die Kurven hatten gerade so gepasst. Und zu meinem Entsetzen war dann keine Kurve mehr zu sehen, sondern nur noch zwei Hallen und eine größere Fläche, von der zwei Wege abgingen, beides Sackgassen. Ich hatte angenommen, das der Weg einmal um die Hallen führt. Die Fläche war groß genug um von beiden Seiten abzuladen, aber natürlich nicht ansatzweise um zu drehen.
Beim abladen habe ich schon immer überlegt, wie ich hier wieder rauskomme.
Rückwärts zweimal 90° Kurven blind um Hallen schieben, keine Chance. Also rückwärts in einen der Wege schieben. Das ging mehr schlecht als recht, weil man nicht genügend ausholen konnte. Also habe ich fünfzehn Minuten gekämpft und bin mit einer Menge Kurbelei,ständigem vor und zurückfahren damit ich den Zug eingeknickt bekommen habe, dann in den Weg gekommen. Fotos habe ich in der Situation keine gemacht, da habe ich nicht mal im Traum dran gedacht. Es war auch wie so oft, das letzte Teil entladen, unterschriebenen CMR in die Hand bekommen und schon war das Tor zu und keiner mehr da....
Naja, ich bin ja wieder rausgekommen und geschwitzt hat man bei den Temperaturen sowieso, es war schließlich August.
Bis dahin hatte ich 2762,2km gefahren und fühlte mich zur Abwechslung mal wie ein richtiger Fernfahrer.
Leer gemeldet und 2 Ladestellen für den nächsten Tag bekommen, beide am Flughafen Madrid.
Habe dann außerhalb von Madrid auf einer Raststätte den letzten Parkplatz bekommen, in der Nähe des Flughafens war mir kein Parkplatz bekannt und so sicher war es dort auch nicht.
Dieser letzte freie Parkplatz war genau am Zaun, daneben war ein Feld. Ich war froh auf der vollen Raststätte noch einen Platz bekommen zu haben und dachte mir nichts weiter dabei. Ich aß dann in Ruhe und setzte mich zum Lesen vor den Lkw. Fahrertür war auf, die hatte ich im Blick. Das ganze ging ungefähr eine halbe Stunde gut.
Dann ging die Bewässerung für das Feld an, es war ein rotierender Wassersprenger.
Der erste Schwall traf die Kabine, der zweite mich. Für den Rest der Umdrehung hatte ich nun Zeit in den Lkw zu springen um Dachluke,Fenster und Tür zu schließen. Das gelang mir gerade so. Nachdem ich mich umgezogen hatte, machte ich mich daran im Fahrerhaus alles wieder abzuwischen inklusive Fensterputz rundum, denn das Wasser war extem kalkig.
Am nächsten Tag lud ich dann eine Kiste und sollte an einer anderen Stelle ein Triebwerk laden. Als ich dort ins Büro kam und mich anmeldete, sagte man mir, ich müsste noch kurz warten. Die Papiere seien schon fertig, aber das Triebwerk müsste noch eingepackt werden, ich solle in einer Stunde wiederkommen. Um 11:30 Uhr war ich in der Firma angekommen, es gibt zugegeben bessere Zeiten. Nach unzähligen Nachfragen und Telefonaten, war ich dann auch schon um 20:30 Uhr dort fertig. Der Rückweg nach Deutschland verlief dann aber normal.
So eine Tour bleibt natürlich hängen, sie steht für mich auch sinnbildlich dafür, dass man sich seine Sporen erst verdienen muss und auch wenn es erstmal so klingt, nichts geschenkt kriegt. (Vorladen,umladen etc.)
Natürlich war nicht jede Tour so erzählenswert und natürlich auch nicht so "weit". Normal war dort in der Firma eher eine Mischung aus innerdeutsch,GB und BeNeLux. Umso mehr freute man sich mal über andere Ziele.
Ich hoffe es war einigermaßen verständlich und vielleicht ja sogar ein bisschen unterhaltsam.
d.r.90 hat diese Bilder (verkleinerte Versionen) angehängt:
__________________ Aktuell leider nur sehr selten aktiv.
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28.06.2020 20:55 |
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neini
Dabei seit: 26.12.2006
Name: Alex Herkunft: Donaueschingen
Alter: 38
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28.06.2020 22:02 |
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Blumhardt
Dabei seit: 16.01.2012
Name: Tilman Herkunft: Rheinland
Alter: 54
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29.06.2020 10:17 |
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