Das LIEBHERR Seilbagger-Quintett der Fa. Seilbagger GRAN |
Mack Bulldog
Dabei seit: 28.11.2011
Name: Bruno Herkunft: Schweiz
Alter: 63
|
|
Zitat: |
Original von Schlorg
Für die beiden Scheinwerfer die aufs Führerhaus kommen sollten, wollten wir ne kleine Traverse aus Edelstahl Flachmaterial bauen, ein weiterer Scheinwerfer sollte die beiden Winden im rechten Licht erstrahlen lassen.
. |
Hallo Dave,
Tolle Berichte und Bilder.
Habe da mal eine Frage: Wieso müssen die beiden Winden nachts beleuchtet werden?? Kann es dort Probleme mit dem aufrollen des Stahlseiles geben, oder was ist der Grund
Gruss Bruno
|
|
15.10.2017 19:31 |
|
|
Schlorg
Dabei seit: 09.04.2005
Name: Dave Herkunft: Bayern
Themenstarter
|
|
Servus Bruno,
Dankeschön!
Klar, die Winden muss man immer gut im Blick haben, deswegen ist u.a. auch der Spiegel am A-Bock angebracht. Neuere Maschinen haben idr. auch zumindest eine Kamera die auf die zeigt, was an den Winden passiert.
Zum einen kann es sein, dass man z.B. die Winde aus dem Freifall heraus mal nicht rechzeitig mit der Bremse einfängt, dann muss man schauen, wie des Seil hinten drauf liegt. Denn wenn jetzt das Seil lose aufliegt und im blödesten Fall übereinander läuft, dann würde es ziemlich sicher an der Druckstelle kaputt gehen.
Zum anderen kann der Fahrer auch anhand der noch vorhandenen Windungen Seil auf der Trommel erkennen, wie viel Seil bereits abgerollt ist und daraus ungefähr die Arbeitstiefe ableiten.
--------------------------------------------
Nachdem der Keil draussen war, zogen wir gleich das Hub- und anschließend das Zugseil ein, Andi hob die Schaufel an und prellte beide Seile 2-3x um sicherzustellen, dass die Keile gut in den Schlössern sitzen... Anschließend wurden noch beide Seile mit Seilklemmen gesichert.
Mittlerweile war es kurz vor 17.00 Uhr... eigentlich hatten wir vorgehabt, den Hs883 noch den etwa halben Kilometer zum Einsatzort zu fahren und evtl. gleich noch ein paar Schaufeln Kies rauszuschmeissen... hatten aber nicht bedacht, dass auf dem Weg dahin mehrere Stahlseile des Schwimmbaggers gekreuzt werden müssen... und der Schwimmbagger hört jeden Tag um 16.00 Uhr zum arbeiten auf, es war also eh niemand da, der die Seile hätte auslassen können. So stellten wir den Bagger ab, räumten auf und sperrten ab...
Stefan würde am nächsten Morgen mit dem HS883 angreifen!
Schlorg hat diese Bilder (verkleinerte Versionen) angehängt:
__________________
Besucht Schlorg's Baumaschinen Video Channel auf Youtube: www.Schlorg.de
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Schlorg: 15.10.2017 21:42.
|
|
15.10.2017 21:35 |
|
|
Mack Bulldog
Dabei seit: 28.11.2011
Name: Bruno Herkunft: Schweiz
Alter: 63
|
|
Hallo Dave,
Danke für die Antwort.
Gleich noch ne Frage. Wie tief kann der HS883 baggern?
Wieso ist der HS883 hier, kommt der Schwimmbagger nicht nach mit Kies fördern, oder vergrössert der HS883 den Baggersee, damit der Schwimmbagger ein grössers Abbau Gebiet hat.
Gruss Bruno
|
|
15.10.2017 22:14 |
|
|
Schlorg
Dabei seit: 09.04.2005
Name: Dave Herkunft: Bayern
Themenstarter
|
|
Mal kurz was zwischenrein, betreffend den HS882 No.2 ... heute ist die neue Flanschheibe für den Bremsflansch der Hubwinde fertig geworden...
Auch der HS882. No.1 hat ja schonmal so eine Scheibe bekommen, weil die originale einen Riss hatte (Siehe Seite 39: http://baumaschinenbilder.de/forum/threa...tuser=0&page=39
)
Die alte Platte war eigentlich in tadellosem Zustand... bis zum 04.06. diesen Jahres... dann entschloss sich eine der M20er Schrauben, welche die Wuchtgewichte an Ihrem Platz halten aufzugeben... Das Gewicht klappte nach Außen und spreitzte sich ein, woraufhin die Winde unsanft abgebremst wurde... äußerst unsanft... so unsanft, dass der Andi fürchtete, dass er gleich die Winde aus dem Rahmen gerissen an sich, den Ausleger hinauf, vorbeischnellen sehen würde...
So arg war es dann zum Glück nicht, aber durch den enormen Schlag war die Scheibe des Bremsflanschs an mehreren Stellen eingerissen...
Zum Glück konnte Andi jetzt die ganze Zeit mit dem HS882 weiterarbeiten, denn der Bau der neuen Flanschscheibe hat ja, wie man sehen kann, eine ganze Weile gedauert.
Der Stahlbau wurde von der Fa. Böck aus Dachau ausgeführt, anschließend wurde noch bei der Fa. Pfanner Zahnradtechnik aus Grafing die Verzahnung vermutlich durch Stoßen und nicht durch Räumen hergestellt. (Wie uns der StefanH schonmal erklärt hat.
) Die Verzahnung macht übrigens 1/4 der Gesamtkosten aus.
Sobald Zeit ist, schauen wir, dass die Scheibe ausgetauscht wird.
-edit-
Schreibfehler korrigiert.
.
Schlorg hat diese Bilder (verkleinerte Versionen) angehängt:
__________________
Besucht Schlorg's Baumaschinen Video Channel auf Youtube: www.Schlorg.de
Dieser Beitrag wurde 6 mal editiert, zum letzten Mal von Schlorg: 16.10.2017 22:54.
|
|
16.10.2017 10:46 |
|
|
Schlorg
Dabei seit: 09.04.2005
Name: Dave Herkunft: Bayern
Themenstarter
|
|
|
16.10.2017 16:46 |
|
|
specko
Dabei seit: 17.05.2010
Name: Jürgen Herkunft: Bayern
Alter: 59
|
|
Zitat: |
Original von Schlorg
Der Stahlbau wurde von der Fa. Böck aus Dachau ausgeführt, anschließend wurde noch bei der Fa. Pfanner Zahnradtechnik aus Grafing die Verzahnung durch Stoßen oder Räumen hergestellt. (Wie uns der StefanH schonmal erklärt hat.
) Die Verzahnung macht übrigens 1/4 der Gesamtkosten aus.
. |
Hallo Dave,
wenn jetzt auch noch der Rundlauf passt eine saubere Arbeit - Verzahnungen, egal ob gefräst, geräumt oder gestoßen sind immer sau teuer, da die Werkzeuge in der Anschaffung und im Unterhalt ein kleines Vermögen verschlingen. Wenns es eine ungewöhliche Verzahung ist, dann wird es unerschwinglich.
Toller Bericht
__________________ Schöne Grüße aus Schwaben
Specko
|
|
16.10.2017 17:46 |
|
|
Komatsu D355C
Dabei seit: 01.09.2007
Name: Stefan Herkunft: 92421 Schwandorf
Alter: 33
|
|
Hör mir auf mit Schmierleitungen,
ich hab schon bei 2 Menck M154 alle Leitungen
erneuert, eine absolute Drecksarbeit. Zum Teil sieht man nicht
mal hin und man muss alles ertasten.
Ich kann mich also gut in den Andi hineinversetzen.
Übrigens mach weiter so Dave, Thema Nummer 1 bei mir im Forum!
|
|
16.10.2017 19:35 |
|
|
Schlorg
Dabei seit: 09.04.2005
Name: Dave Herkunft: Bayern
Themenstarter
|
|
@SirDigger: So viel Bier wie nötig wäre kann der Augustiner des ganze Jahr ned brauen...
@Specko: Vielen Dank!
Wir lassen uns mal überraschen, aber nachdem die erste Scheibe vor ein paar Jahren schon derart gut gefertigt war, kann man davon ausgehen, dass auch die wieder gut passen wird.
Zitat: |
Original von Mack Bulldog
Hallo Dave,
Danke für die Antwort.
Gleich noch ne Frage. Wie tief kann der HS883 baggern?
Wieso ist der HS883 hier, kommt der Schwimmbagger nicht nach mit Kies fördern, oder vergrössert der HS883 den Baggersee, damit der Schwimmbagger ein grössers Abbau Gebiet hat.
Gruss Bruno
|
Des hängt immer bisserl von den Rahmenbedingungen ab, wie der Kies unten rausgeht und wie er am Ufer stehen bleibt bzw. nachbricht. Mit den 27 Metern Auslegerlänge des H883 sind bei optimalen Bedingungen um die 14-15 Meter Abbautiefe realistisch. Wenn man jetzt theoretisch auf einen 33 Meter Ausleger umbaut könnte man wohl bis zu ~17-18 Metern tief abbauen, aber da hängt natürlich wegen der geringen Traglast die übrigt bleibt nur noch ne Salatschüssel vorn am Seil.... Der HS8300 hat bei seinem Testeinsatz mit 44m Ausleger in etwa 20m Tiefe gearbeitet. Der HS895 in Italien erreicht mit einem 55m Ausleger wohl um die 25m Abbautiefe. Wenns so tief gehen soll, können aber halt meistens einfach die Schwimmgreifer und Saugbagger punkten… da sind Abbautiefen von über 60m keine Seltenheit und die müssen sich nicht dran stören wie des Ufer stehen bleibt, weil se eh im Wasser treiben. Als Faustregel kann man wohl sagen, dass unter normalen Bedingungen die Abbautiefe etwa die Hälfte der Auslegerlänge beträgt.
Der Schwimmbagger beim neuen Standort des HS883 versorgt seit mehreren Jahren das Kieswerk mit Material, welches im Werk durch waschen, sieben und brechen weiter aufbereitet wird. Die haben dort nur wenig bis keinen Frostschutz zu verkaufen. Bei dem Schwimmgreifer handelt sich um einen Bagger aus dem Hause Beyer, der mit einem hydraulischen 6,5m³ Greifer von MRS ausgestattet ist. Der Greifer wiegt leer schon ~12 Tonnen.
Der Schwimmbagger manövriert mit 4 Stahlseilen (Genau die, welche uns am Vortag im Weg waren) die an 4 Ecken des Sees angebracht sind auf dem See, kann so seine Position in alle Richtungen ändern und auch gut beibehalten ohne abzutreiben... Das ganze selbstverständlich GPS unterstützt.
Den Kies den der Schwimmbagger in dieser Grube aus bis zu 20 Metern Tiefe holt, wird im Greifer noch etwas ablaufen gelassen, dann wird das Material über einem klappbaren Grobstücksieb ausgeleert und kommt durch einen Trichter in einen Zyklonabscheider wo der Kies vorgereinigt wird. Das ausgespülte feine Material kommt durch eine Spülleitung in einen bereits ausgebeuteten Teil des Sees, das gute Material wird in einem Entwässerungssieb noch etwas getrocknet und kommt dann über die schwimmende Bandanlage ins Werk.
Da sich durch die Grube mehrere sehr harte Nagelfluhschichten ziehen, ich glaube etwa in 5 und 15 Metern, kann es durchaus sein, dass der Bagger auch mal größere Brocken aus dem Wasser holt, als das Grobstücksieb verträgt. Diese werden dann seitlich auf dem Bagger abgelegt und beizeiten mal in einem bereits ausgebeuteten Teil der Grube versenkt. Der größte Brocken den er mal so erwischt hatte, war glaub ich 14 Tonnen schwer… und einmal muss ein Brocken dabei gewesen sein, den er nicht hochgebracht hat… Einen solchen, etwas kleineren Brocken hatte er gerade abgelegt, als ich am Folgetag vor Ort war.
Die „kleineren“ Brocken die auf dem Grobstücksieb liegen bleiben versucht der Baggerfahrer mittels dem Greifer auf dem Sieb zu zerbrechen, ansonsten wird das Sieb immer wieder mal hydraulisch aufgeklappt und das nicht zu gebrauchende Material wird über eine Rutsche in eine angedockte Klappschute gekippt. Wenn die gefüllt ist fährt sie ebenfalls in einen leeren Teil der Grube und verklappt dort die Brocken. Den aufgeklappten Rost kann man auf dem 6ten Bild erkennen.
So ein Schwimmbagger ist übrigen in der Lage vollautomatisch zu arbeiten, theoretisch ist für den normalen Arbeitsablauf kein Bediener nötig... Dennoch muss natürlich immer ein Fahrer an Bord sein, der den Bagger überwacht und auch mal kurzfristig einschreiten kann, wenn es ein Problem gibt.
.
Schlorg hat diese Bilder (verkleinerte Versionen) angehängt:
__________________
Besucht Schlorg's Baumaschinen Video Channel auf Youtube: www.Schlorg.de
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Schlorg: 16.10.2017 21:12.
|
|
16.10.2017 21:09 |
|
|
Cat 980H
Dabei seit: 29.09.2007
Name: Tobi Herkunft: Bayern
|
|
Den Kies den der Schwimmbagger in dieser Grube aus bis zu 20 Metern Tiefe holt, wird im Greifer noch etwas ablaufen gelassen, dann wird das Material über einem klappbaren Grobstücksieb ausgeleert und kommt durch einen Trichter in einen Zyklonabscheider wo der Kies vorgereinigt wird. Das ausgespülte feine Material kommt durch eine Spülleitung in einen bereits ausgebeuteten Teil des Sees, das gute Material wird in einem Entwässerungssieb noch etwas getrocknet und kommt dann über die schwimmende Bandanlage ins Werk.
Ja wie...höre ich hier irgendwas mit Feinanteile raus
__________________ MAN sagt er habe magische Kräfte
Gruß Cat 980H
Copyright der Bilder ist und bleibt bei mir.
|
|
16.10.2017 21:51 |
|
|
|
|
|
Impressum
|