Boogies Fahrbücherei |
Boogie
Dabei seit: 22.09.2021
Name: Burkhard Herkunft: Berlin
Alter: 68
Themenstarter
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Zitat: |
Original von ottanta e novanta
Kaum wiederzuerkennen!
Habe ich es überlesen bzw. vergessen oder stand es noch nicht - was war der Plan mit diesem Fahrzeug - Wohnmobil oder...? |
Hi, Walter,
das ist ja das Schöne an einem Plan, dass man ihn immer wieder umwerfen, anpassen, aktualisieren oder einfach vergessen kann
Dem Fahrzeug stehen noch mehrere Metamorphosen bevor, ihr werdet sehen.
Ich habe in der Zeit tatsächlich drin gelebt, wenn auch unter ziemlich primitiven Bedingungen, eher so wie die iranischen Fernfahrer in ihren Lkw.
Aber wenn ich bei Kluwe oder Lichtner gefahren bin, hatten die auch Waschräume und Duschen.
In Kreuzberg ist essen gehen billiger als selber kochen, vom Zeitaufwand ganz abgesehen.
Das Foto ist von unserem Stellplatz am Südstern, der existiert heute noch.
Der Nachbar dort war in einer Kneipe in der Nähe immer vormittags für die Lieferanten zuständig, da konnten wir uns auch bedienen.
Hin und wieder war ich mit der Bücherei mit Bands unterwegs, dann mal wieder als Busfahrer mit 'nem Reisebus.
1995 sollte ich Bob Dylan mit 'nem VIP-Bus von Judy-Tours in Kopenhagen beim Roskilde-Festival abholen für sein nächstes Konzert im Tempodrom in Berlin, aber da war ich gerade mit der Bücherei und den Mitstreitern vom Umsonst & Draußen Festival beim Glastonbury Festival in England.
Und zwischendurch wurde 4 x im Jahr die Last&Kraft produziert.
Also im Paradies stell ich's mir dagegen ziemlich langweilig vor.
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__________________ www.Archiv-Axel-Oskar-Mathieu.de
Stell Dir vor es geht, und keiner kriegt's hin.
Wolfgang Neuss
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Boogie: 08.12.2021 22:08.
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08.12.2021 21:05 |
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timmar
Dabei seit: 13.12.2010
Name: Markus Herkunft: Fulda
Alter: 39
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Sehr interessanter Bericht & Bilder, gerade auch das Festival
Hat deine Cagiva bzw. deren Tank auch neuen Lack abbekommen oder wege Reparatur demontiert? Auch schön zu sehen die S51
Gruß Markus
__________________ Lieber Frankfurter Kranz als Frankfurter Kreuz.
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08.12.2021 21:41 |
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Boogie
Dabei seit: 22.09.2021
Name: Burkhard Herkunft: Berlin
Alter: 68
Themenstarter
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08.12.2021 22:01 |
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Jurij Kozar
Dabei seit: 26.09.2018
Name: Jurij Herkunft: Prosecka vas, Slowenien
Alter: 63
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Servus Burkhard.
Tolles Job Bericht, gefällt mir sehr.
Gruß Jurij
__________________ jure.kozar@gmail.com
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09.12.2021 10:42 |
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Boogie
Dabei seit: 22.09.2021
Name: Burkhard Herkunft: Berlin
Alter: 68
Themenstarter
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Boogies Fahrbücherei 1992 |
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Moin, moin,
die Zeit drängt, deshalb lass ich mal die vielen kleinen Anekdoten außen vor, die können wir immer noch später nachholen, und mache mit der nächsten Metamorphose weiter.
Eines Morgens im Frühstückscafé, auf dem Weg zur Last&Kraft-Redaktion, blätterte ich mal wieder in der Zweiten Hand, unserem Anzeigenblättchen, und ich dachte, mich trifft der Schlag.
Da wurde ein LP 1113 B Möbelwagen angeboten ohne TÜV, aber sonst mit allem Luxus, der vorstellbar war: Turbo, Servolenkung, Luftfederung, Komfortsitze usw.
Ein Traum, der gerade dieser Tage auch hier im Forum wieder geträumt wird.
DM 2.000,– waren aufgerufen, nicht gerade wenig für einen Haufen Schrott, aber wenn es so exquisiter Schrott ist …
Soweit funktionierte alles, er lief einwandfrei, also gleich zur KVG in die Waschhalle, Unterboden- und Motorwäsche gemacht und ab zu Wartenberg, markenfreie Lkw-Werkstatt gleich nebenan von Daimler in der Bessemerstr.
Dort wurde alles ausgebaut bis auf die Vorderachse, irgendwie musste er noch rollen können.
In der gleichen Straße war auch Kroll und nicht weit die Autopresse Tempelhof, so ging für David ein arbeitsreiches Leben zu Ende – seufz.
Vielleicht ist ja jemand hier, der eine besondere Beziehung zu diesem David hatte.
Es folgte eine logistische Herausforderung, denn es machte ja keinen Sinn, die gebrauchten und verschlissenen Teile einfach umzubauen.
Also die Einspritzpumpe zu Bosch zur Überholung.
Den Motor zu einer Motorenwerkstatt – die Zylinder waren schon mehrfach ausgebohrt und die Kolben in der letzten Übergröße, also neue Zylinderlaufbuchsen, Kolben, Lager usw. eingesetzt und den Kopf plangeschliffen.
Für den Umbau des Fahrwerks schien mir die Werkstatt der Spedition Lauzat, General-Pape-Str., eine gute Wahl.
Die Empfehlung kam von "Diesel Queen" Steve, er hatte dort auch schon Arbeiten ausführen lassen.
Sie machten hauptsächlich die Möbelauslieferung für den Otto-Versand und/oder Quelle und hatten sogar einen kubischen LP 1113-Möbelwagen mit Max Marotzke Werbung restauriert, der auch gelegentlich auf Treffen zu sehen war – und in der Last&Kraft.
Sie firmieren jetzt wieder als Max Marotzke: https://maxmarotzke.com/
Jedoch das Wichtigste war, von Daimler mit den ganzen Papieren eine TÜV-Freigabe für den Umbau zu bekommen.
Aber diese Odyssee heben wir uns für einen neuen Post auf, das ist hier jetzt erstmal genug Text.
Bis die Tage,
frohes Schaffen !
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Stell Dir vor es geht, und keiner kriegt's hin.
Wolfgang Neuss
Dieser Beitrag wurde 6 mal editiert, zum letzten Mal von Boogie: 12.12.2021 13:17.
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11.12.2021 18:14 |
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Moin+danke für Deine schönen Beiträge!
Gruß,Rainer
__________________ Mein liebster LKW:
Krupp Cummins V8,Haubenallradkipper
gefahren 1974 für meinem ersten+besten aller Chefs,
Norbert Lakenberg,früher Castrop-Rauxel.,heute im Krupphimmel!!
Danke Dir,Norbert,das Du mich Deinen Krupp hast fahren lassen!!
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12.12.2021 21:10 |
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Bad-Busdriver
Dabei seit: 14.12.2012
Name: Wilhelm Herkunft: Berlin
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wieder ein sehr schöner Bericht.
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14.12.2021 07:37 |
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Boogie
Dabei seit: 22.09.2021
Name: Burkhard Herkunft: Berlin
Alter: 68
Themenstarter
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Boogies Fahrbücherei 1992–1994 |
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Moin, moin,
alle Fotofreunde müssen jetzt sehr tapfer sein, denn diesmal geht es um Bürokratie und Technik – ohne Fotos.
Aber der nächste Post wird wieder eine Augenweide – versprochen !
Wie schon angekündigt bin ich also mit den Kfz-Briefen zur Lkw-Niederlassung um eine Freigabe für den Umbau der Sonderausstattung des "Karl David" zu bekommen.
Ich wusste schon, wenn die Verkäufer mich über den Hof kommen sahen, gingen sie erstmal zur Pause.
Aber diesmal war es wohl zu voll – als ich dran war und mein Begehr vortrug, guckte mich der Ersatzteilverkäufer völlig ungläubig an.
"Was wollen Sie? Turbo? Servolenkung? Luftfederung?
So was gab's damals nicht, da kann ich Ihnen leider nicht helfen.
Der Nächste bitte !"
Aha – aber so schnell wollte ich nicht aufgeben.
Zum Glück gab es noch meinen Freund Axel, der jedes Jahr nach Hannover auf die IAA bzw. Industriemesse fuhr.
"Komm doch einfach mal mit, da sitzen die Manager, die können dir helfen – wenn sie wollen."
Da saß also der Verkaufsleiter von Mercedes-Benz mit den Einkäufern der größten deutschen Transportunternehmen und verhandelte über Fahrzeugflotten, Mengenrabatte und Sonderaustattungen.
Aber auch Manager brauchen mal eine Kaffeepause, das war meine Chance.
"Verzeihung, nur ganz kurz …"
"Was wollen Sie denn, dafür hab ich doch jetzt keine Zeit, geben Sie her alles, ich kümmer mich drum."
Mehr wollte ich doch gar nicht, und dass er keine Zeit hatte, hätte ich ihm auch vorher sagen können.
Nach einigen Wochen kam tatsächlich ein dicker Brief zurück mit allen Unterlagen – und einer Ablehnung.
Erst nach weiteren Briefen und Insistieren ließen sie sich breitschlagen, noch eine verklausulierte Zustimmung aus der Ablehnung zu machen, siehe Scan unten.
Mit dem Schreiben konnte ich den überholten Turbomotor einbauen lassen und für den Umbau von Servolenkung und Hinterachse zu Lauzat fahren.
Der Werkstattleiter kannte die Kubischen, die Vorläufer und Nachfolger wirklich in- und auswendig.
Er hatte über Jahrzehnte für jedes Fahrzeug penibel Wartungs- und Reparaturaufwand protokolliert.
Für ihn waren die Kubischen die günstigsten und zuverlässigsten Fahrzeuge gewesen, sowohl davor als auch danach gab es mehr Kosten und Probleme.
Und er musste dem Verkäufer bei Mercedes recht geben, damals gab es keine Luftfederung, die kam nicht von Mercedes, sondern war ein Umbau von einem Zulieferer, einer der ersten Versuche mit Luftfederung bei diesen Fahrzeugen.
Von dieser Konstruktion war er gar nicht begeistert, da hatte er was viel Besseres:
Eine fast neue Hinterachse von einem LP 1319, die erst 1 Jahr vorher getauscht worden war, das Fahrzeug hatte aber kurz darauf einen Unfall und wurde ausgemustert.
Und als er meine leuchtenden Augen sah: "Da kann man auch noch Differentialsperre, Schaltachse und lange Übersetzung für Reisebusse nachrüsten, dann läuft er 120. Und wenn wir die Servolenkung einbauen, passt hinter die Pumpe auch noch ein 2. Kompressor, macht sich besser. Und schlauchlose Bereifung 9 R 22.5 würde ich auch empfehlen."
Die TÜV-Abnahme mit den Eintragungen im Brief fand direkt bei Lauzat statt, auch das war ein riesen Vorteil.
Unten das Datenblatt vom 1319 mit einer langen Liste von Sonderausstattungen und der Brief, der schon eher wie ein Roman aussah.
Da waren wohl mal wieder ein paar Überstunden fällig, um das alles zu bezahlen.
Jetzt wisst ihr, warum die Last&Kraft nicht preiswerter sein konnte.
Boogie hat diese Bilder (verkleinerte Versionen) angehängt:
__________________ www.Archiv-Axel-Oskar-Mathieu.de
Stell Dir vor es geht, und keiner kriegt's hin.
Wolfgang Neuss
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Boogie: 14.12.2021 21:27.
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14.12.2021 21:26 |
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Klingt nach "Ende gut, alles gut!" - und beweist auch wieder einmal, dass sich die Mühe manchmal, wenngleich nicht immer, doch lohnt...
__________________ Gruß aus Salzburg
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14.12.2021 21:47 |
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Boogie
Dabei seit: 22.09.2021
Name: Burkhard Herkunft: Berlin
Alter: 68
Themenstarter
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Boogies Fahrbücherei 1995 |
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Zitat: |
Original von ottanta e novanta
Klingt nach "Ende gut, alles gut!" - und beweist auch wieder einmal, dass sich die Mühe manchmal, wenngleich nicht immer, doch lohnt...
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Moin, moin,
hallo Walter,
das wäre doch langweilig, wenn das schon das Ende gewesen wäre.
Eigentlich wäre der nächste Schritt gewesen, jetzt mal den Ausbau anzugehen.
Wie beim Hausbau auch, fängt man sinnvollerweise mit dem Keller an.
Da mussten zunächst die Radkästen erneuert werden, auch weil der Radstand mit der Luftfederung etwas gewachsen war.
Außerdem gefiel mir nicht, dass die Reifen der HA oben hinter dem Längsrahmen saßen und man so keine Schneeketten montieren konnte.
Und jetzt wurde klar, (das hast du klug beobachtet, Walter), dass sich die Mühe nicht immer lohnt.
Die Träger des Aufbaus im Bereich der HA waren nämlich schon wieder gebrochen.
Der Aufbau war offensichtlich eine Fehlkonstruktion, der Fahrzeugrahmen aus weichem Stahl und der unflexible Aufbau vertrugen sich nicht so gut – vielleicht lag das auch an der späteren Verlängerung des Aufbaus.
Im Bereich der HA habe ich also, wie auf den Fotos zu sehen, 5 dicke Querträger mit 60x60x5 mm eingesetzt, die alten Träger hatten nur 2 mm Wandstärke.
Ihr Warnekes, hört ihr mich?
Sagt mal was dazu – bei den ganzen Aufbauten, die bei Warneke produziert wurden, ist von dem Know-How vielleicht noch was überliefert.
Leider gab es damals noch keine Foren, um sich umfassend informieren zu können.
Außerdem wurden diverse Edelstahltanks eingebaut, 300 l Diesel, 300 l Frischwasser, 150 l Abwasser, sowie ein 80-l-Gastank.
Auf den ersten beiden Fotos sieht man halb verdeckt noch 2 Nickel-Cadmium-Batterien mit je 200 Ah, die fanden auch noch Platz neben der Kardanwelle.
Dieses war der x-te Streich, und der nächste folgt sogleich …
Boogie hat diese Bilder (verkleinerte Versionen) angehängt:
__________________ www.Archiv-Axel-Oskar-Mathieu.de
Stell Dir vor es geht, und keiner kriegt's hin.
Wolfgang Neuss
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17.12.2021 18:18 |
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